Jugendfeuerwehr – das ist eine tolle Sache! Da lernen die Jugendlichen schon früh Kameradschaft, soziales Miteinander und Verantwortung für sich selbst und die Gesellschaft zu übernehmen! So war das beispielsweise Anfang September beim großen Kreisjugendzeltlager auf dem Gelände der Marineunteroffiziersschule (MUS) in Plön-Ruhleben. Und so war es auch wieder beim traditionellen 24-Stunden-Übungsdienst mit Übernachtung im Raisdorfer Feuerwehrhaus.

Start hierfür war am Sonnabend, 27. September, pünktlich um 8:00 Uhr. Nach dem Frühstück ging’s dann mit den ersten Einsätzen los: Eine verunfallte Person musste mittels Hebekissen möglichst schonend geborgen werden. Unterstützung gab es hierbei durch einen echten Rettungstransportwagen (RTW) der Malteser mit echter Rettungssanitäter-Besatzung, welche unsere Jugendfeuerwehr den ganzen Tag über begleitete. Schlag auf Schlag ging es mit den Einsätzen weiter: In der Hertzstraße mussten infolge eines Verkehrsunfalls Betriebsstoffe (Ölspur) beseitigt werden.

Und die Zuwegung zum alten Klärwerk im Wildpark war durch einen umgefallenen Baum versperrt. Weil die Kettensägen leider ausgefallen waren (Benzin leer) musste der Baum mit einer Bügelsäge zersägt werden (Foto) – eine schweißtreibende Angelegenheit!

Ruhe wurde den Jugendlichen der für dieses Wochenende ausgerufenen „Berufs-Jugendfeuerwehr Raisdorf“ jedoch nicht gegönnt! Nach dem Mittagessen ging es ohne Verschnaufpause weiter mit Alarmierungen und Einsätzen: Personensuche am Klinkenberg, Löschen einer brennenden Mülltonne an der Blindowschule sowie Abpumpen eines vollgelaufenen Kellers, symbolisiert durch einen Pool, in der Königsberger Straße.

Nach einem gemeinsamen abendlichen Grillen wurden die Jugendlichen dann richtig unruhig, weil sie bemerkt hatten, dass etwas in der Luft lag: Die Großübung stand an! Feuer mit Menschen in akuter Lebensgefahr! In der Weinbergsiedlung, Totenredder. Starke Rauchentwicklung! Vermisste Personen! Gebäudebrand (Paletten) mit verrauchter Werkstatt (Nebelmaschine) und dort vermissten Personen. Ein Löschangriff musste aufgebaut werden.
Weil es aber in der Weinbergsiedlung kein Hydrantennetz gibt, wurde Löschwasser von einem Fahrzeug zum anderen eingespeist. Aufgrund der Dunkelheit wurde dann auch noch Licht benötigt. Die Jugendlichen konnten mit extra für die Jugendfeuerwehr umgebauten Pressluftatmern im vernebelten Gebäude auf Personensuche gehen. Zu allem Unglück musste mittels Hebekissen auch noch eine vermisste Person (Puppe) geborgen werden. Nach etwa 1,5 Stunden wurden alle vermissten Personen gefunden, das Feuer war gelöscht und die Fahrzeuge konnten im Feuerwehrhaus Raisdorf wieder einsatzbereit gemacht werden.

Danach war dann Nachtruhe. Bis um 03:00 Uhr morgens: Ausgelöste Brandmeldeanlage im Gewerbegebiet Dreikonen. Die komplette „Berufs-Jugendfeuerwehr Raisdorf“ musste ausrücken. Glücklicherweise nur ein Fehlalarm. Um 07:00 Uhr dann ein weiterer Einsatz: Brandmeldeanlage im neuen Kaufland im Ostseepark. Zum Glück wieder ein Fehlalarm. Das Gute: Auf dem Rückweg konnten noch Brötchen fürs Frühstück geholt werden. Der 24-Stunden-Dienst endete dann gegen 09:00 Uhr mit vielen müden Jugendlichen. Fazit: Müde, erschöpft, aber erfüllt von den Geschehnissen dieser 24-Stunden-Übung. Nicht rumgehangen, sondern etwas Sinnvolles gemacht! Ein großes Lob an unsere Jugendlichen von der Jugendfeuerwehr Raisdorf: Ihr seid klasse!
Gunnar Liebich – Jugendfeuerwehrwart
Gunnar Gradert – Pressesprecher