Dienstag, 07. Oktober 2025. Es ist 16:49 Uhr. Unsere Melder gehen: Im Dachgeschoss des Schulungs- und Therapiezentrums des DRK in Raisdorf habe ein Feuermelder unter dem Dach ausgelöst. Mit uns werden unsere Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren aus Klausdorf und Preetz alarmiert. Wenige Minuten später sind etwa 120 Feuerwehrleute am Einsatzort.

Dort hat es eine schwere Verpuffung gegeben. Dadurch wurde ein Brand ausgelöst, der sich immer weiter ausbreitet. Das Szenario, dass sich unser stellvertretender Wehrführer Lars Schell ausgedacht hat, ist real – der Einsatz der drei Feuerwehren ist es jedoch nicht: Es handelt sich um eine Alarmübung. Denn Übung ist das halbe Leben. Insbesondere für uns von der Feuerwehr. Nur kein Moos ansetzen.

Die Übung sieht vor, dass der gesamte Dachstuhl brennt. Die besondere Herausforderung liegt hierbei darin, die rund 30 teils körperbehinderten Menschen der Wohngruppe „Fehmarn“ (Foto) aus dem Gebäude zu evakuieren. Ja, es sind keine Puppen oder Statisten, die gerettet werden sollen – es sind die wirklichen Bewohner, die von uns aus drei Stockwerken hinunter auf die Straße gebracht werden müssen. Es war der Wunsch des Deutschen Roten Kreuzes, einen solchen Brand und die Räumung des Gebäudes einmal mit der Wohngruppe zu üben.

Parallel zur Evakuierung läuft natürlich die Brandbekämpfung von außen – und durch Atemschutzgeräteträger im Innern des Gebäudes. Insgesamt dauerte diese Alarmübung rund zwei Stunden. Danach gab es dann direkt vor Ort für alle beteiligten Einsatzkräfte ein leckeres Bufffet. Und das hatten wir uns dann auch redlich verdient!
Kurze Info zum Übungsort: Das DRK-Schulungs- und Therapiezentrum Raisdorf ermöglicht 90 Heranwachsenden mit schwersten Körper- und Mehrfachbehinderungen den Schulbesuch im angegliederten Landesförderzentrum für körperliche und motorische Entwicklung Schwentinental. Das Zentrum steht aber auch anderen jungen Erwachsenen offen, die anderswo Schule, Ausbildung oder Studium absolvieren. Die Einrichtung besteht seit 1973 und befindet sich in der Henry-Dunant-Straße, südlich des Zubringers auf die B 76 (Quelle: Kieler Nachrichten).
Gunnar Gradert – Pressesprecher