Es gibt Reisen, die sind derart legendär, über die spricht man auch noch in hundert Jahren! Unsere Fahrt über das verlängerte Wochenende am Tag der Deutschen Einheit 2022 zu unserer Partnerfeuerwehr in Schöneiche bei Berlin gehört schon jetzt dazu!

Anlass dieser Fahrt war das 120jährige Jubiläum der FF Schöneiche.

Wir starteten am Freitagnachmittag, 30. September, mit 12 Kameradinnen und Kameraden in zwei Mannschaftstransportwagen am Feuerwehrhaus.

Nach einer völlig ungeplanten Pinkelpause bei den uns völlig unbekannten Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Rägelin im Neuruppiner Land (wir wichen wegen eines Staus auf der A 24 auf eine Umgehungsstrecke aus) erreichten wir um 21:30 Uhr das griechische Restaurant „Irodion“ in Schöneiche bei Berlin.

Dort wurden wir von Saskia Majewski, der Tochter des dortigen Gemeindewehrführers, herzlich begrüßt. Wanderer, kommst Du nach Schöneiche, so sei Dir das „Irodion“ sehr ans Herz gelegt – ein klasse Restaurant!

Dieses wird übrigens im Halbrund von der Schöneicher Straßenbahn umfahren. Insbesondere nach dem Genuss einiger Biere sowie Ouzo gewinnt man verstärkt den Eindruck, die Straßenbahn würde direkt durch das Lokal fahren, was für zunehmende Heiterkeit bei zwei infantilen Kameraden sorgte. Wie dem auch sei: Wir bezogen alsbald unsere Zimmer in dem sehr idyllisch gelegenen Hotel „Alte Mühle“ und am nächsten Tag ging’s dann gleich morgens zum Tag der offenen Tür bei der FF Schöneiche.

Das Foto zeigt uns vor „Big Mama“, dem Wechselladerfahrzeug (WLF) mit Abrollbehälter (AB) Tank der FF Schöneiche, welches auch bereits bei mehreren humanitären Hilfskonvois in die Ukraine zum Einsatz kam. Stehend von links nach rechts: Claudia und Wilfried Pöhlmann, Denise und Stefan Kühl, Timo Baldowsky, Laureen Vöge, Katrin und Thorsten Pries, Tanja und Michael von Rohden. Kniend von links nach rechts: Gunnar Gradert, Danny Kröning, Andy „Schlübba“ Wott.

Begleitet wurde der Tag der offenen Tür von mehreren Vorführungen möglicher Einsatzszenarien durch die Jugendfeuerwehr Schöneiche (Fotos: Simulierter Verkehrsunfall mit Personenrettung).

Zur Mittagszeit fuhren wir dann mit schon erwähnter Straßenbahn nach Berlin (Merke: Schöneiche bei Berlin liegt in Brandenburg und nicht in Berlin!), wo wir am Brandenburger Tor (das wiederum liegt in Berlin!) auf unsere Kameraden von der Berliner Berufsfeuerwehr stießen, welche dort ihr fast nur mit Strom betriebenes nagelneues Lösch- und Einsatzfahrzeug sowie zwei andere moderne Fahrzeuge präsentierten.

Das Berliner E-Löschfahrzeug hat übrigens 1,8 Millionen Euro gekostet und ist zugleich das modernste Löschfahrzeug der Welt. Viel Zeit blieb uns nicht in der Hauptstadt, weil für 18:00 Uhr am Feuerwehrhaus in Schöneiche bereits ein gemeinsamer Grillabend mit unseren Kameraden angesetzt worden war. Am Grill stand wie immer Herr Olm, der neben Steaks und Bratwurst auch seine äußerst leckeren Butterbrezeln kredenzte.

Dieser Abend gestaltete sich im weiteren Verlauf äußerst lustig, aber getreu dem Motto „Was in Schöneiche passiert, bleibt in Schöneiche“ soll darüber hier nicht berichtet werden… Am nächsten Tag hatten unsere Schöneicher Kameraden etwas ganz Besonderes für uns organisiert: Einen Besuch bei der „Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg“ in Grünheide (Mark).

Fotoaufnahmen durften hier selbstverständlich nicht gefertigt werden. Aber selbst Fotos können die gigantischen Ausmaße dieses Werks nicht annähernd zum Ausdruck bringen. Nur so viel: Bei unserem zweistündigen Besuch sind wir knapp sechs Kilometer nur durch die Werkshallen gelaufen. Wir danken unseren Kameraden aus Schöneiche für diesen herausragenden Besuch über die Betriebsfeuerwehr, weil Besuche der Tesla-Gigafactroy ansonsten nicht möglich sind.

Wieder zurück in Schöneiche ging es dann nach einer kurzen Pause zum Festakt „120 Jahre Freiwillige Feuerwehr Schöneiche bei Berlin“ in die dortige Sport- und Mehrzweckhalle.

Dort übergab unser Wehrführer Stefan Kühl (links) dem Schöneicher Gemeindewehrführer Sven Majewski zum Jubiläum ein Geschenk der FF Raisdorf (Geld sowie den Kräuterlikör „Raisdorfer Krüden“). Nach einem äußerst leckeren Buffet wurden wir dann von den beiden Comedians „Schlicht und Kümmerling“ aus Angermünde bestens unterhalten.

Wir von der Feuerwehr Raisdorf wurden dabei als die Gäste aus den „Gebrauchtbundesländern“ herzlich willkommen geheißen. Anschließend feierten wir bei bester Musik sehr kräftig und anständig! Passend wurde dann um Mitternacht, zum Tag der Deutschen Einheit, Rio Reisers „König von Deutschland“ gespielt. Nach diesen tollen Tagen fiel der Abschied am nächsten Morgen sehr schwer.

Aber man soll ja bekanntermaßen immer dann aufhören, wenn’s am schönsten ist! Diese Fahrt nach Schöneiche bei Berlin wird uns jedenfalls in unvergesslicher Erinnerung bleiben!

Unser herzlicher Dank geht an unsere dortigen Kameraden – das war wirklich eine runde Sache!

Gunnar Gradert – Pressesprecher