Drehleiter mit Korb – DLK 23-12

... und ihre Geschichte

Die Drehleiter wurde im Jahr 1986 von der Firma Iveco Magirus in Ulm gebaut und an die Feuerwehr in Tokio geliefert. Nachdem die Leiter dort für 16 Jahre ihren Dienst tat, kaufte die Firma Stützle aus Schelklingen bei Ulm die gebrauchte Leiter zurück.

Das Fahrzeug wurde einer „Generalüberholung“ unterzogen. So wurde der Leiterpark demontiert und von Magirus neu gerichtet, sandgestrahlt und lackiert. Die gesamte Hydraulik wurde in Stand gesetzt bzw. erneuert, das Fahrgestell wurde komplett zerlegt, in großen Teilen erneuert und komplett neu lackiert.

Des Weiteren wurden diverse Verbesserungen eingebracht, wie z. B. ein fest montierter Korb, eine feste Wasserleitung auf dem oberen Leiterteil oder die Umfeldbeleuchtung. Im August 2003 wurde das Fahrzeug an die Freiwillige Feuerwehr Raisdorf ausgeliefert.

Funkrufname Florian Plön 11/32/02
Fahrzeugtyp Iveco Magirus 140-25A
Aufbau Magirus mit Varioabstützung
Baujahr 1986, Indienststellung bei der FFR 2003
Besatzung 1/5
Funktion Drehleiter mit Rettungskorb zur Sicherstellung des 2. Rettungsweges aus Gebäuden, zur Rettung aus Höhen und Tiefen, zur Durchführung und Unterstützung der Brandbekämpfung sowie zur Technischen Hilfeleistung.
1 fest eingebautes Digitalfunkgerät (MRT)
3 tragbare Digitalfunkgeräte (HRT) für Einsatzstellenfunk (DMO)
fest montierter 2-Mann-Korb
Multifunktionsaufnahme im Korb
Krankentragenhalterung
Wenderohr
fest montierte Steigleitung auf dem obersten Leiterteil
Stromerzeuger 8 KVA
Halterung für 2 x 1.000 Watt Flutlichtstrahler am Korb
2 x 1.000 Watt Strahler
3 x 230 Volt Steckdosen am Leiterpark
1 x 400 Volt Drehstromanschluß am Leiterpark
Lasthaken (3 Tonnen)
Umfeldbeleuchtung
Hochleistungslüfter
2 Atemschutzgeräte im Mannschaftsraum
Sprungretter System „Lorsbach“
Gerätesatz Absturzsicherung

max. Höhe: 30 Meter

Mit dem ausgefahrenen Drehleiterpark erreichen wir eine Gesamthöhe von 30 Metern. Dies entspricht rund 10 Stockwerken. Für Personen, die unter Höhenangst leiden, ist die Drehleiter bzw. der Korb sicherlich nicht der richtige Arbeitsplatz.

Arbeitshöhe: 23 Meter

Im Einsatz müssen wir die Drehleiter anwinkeln – um z. B. die Strecke von der Straße zum Haus zu überbrücken. Hierdurch verringert sich die maximale Höhe. Für rd. 7 Stockwerke reicht es dann aber immer noch.

ohne Abstützung geht es nicht

Um die Drehleiter während des Ausfahrens und des Einsatzes des Leiterparks zu stabilisieren, sind die ausfahrbaren Stützen absolute Pflicht. Dabei lassen sich die Stützen individuell dem Untergrund anpassen.

Steuerung – Fahren

Schon die Abmessungen unserer Drehleiter erfordern beim Fahren Übung und ein gutes Augenmaß. Aber auch das Wissen darum wie und wo die Drehleiter im Einsatzfall punktgenau aufgestellt werden muss – um helfen zu können, stellt besondere Anforderung an den Fahrer / Maschinisten. … denn 1x aufgebaut dauert es um die Leiter an einen anderen Platz zu verlegen. Daher ist gerade hier viel Übung und Erfahrung gefragt.

Steuerung – Korb

Der Leiterpark lässt sich mit Hilfe des im Korb verbauten Bedienfeldes steuern. Für Menschen mit Höhenangst ist dies nicht der richtige Arbeitsplatz. … für alle anderen gibt es 1x im Monat einen Maschinistenlehrgang – … denn auch hier muss  im Falle des Falles jeder Handgriff sitzen. Gleichzeitig gehört hier zusätzlich das Funkgerät für die gegenseitige Verständigung mit dem Maschinisten und allen anderen Einheiten zur Standardausrüstung.

Steuerung – Maschinist

Niemand fährt allein. Dies gilt insbesondere für die Drehleiter. Der Fahrer – Maschinist kann die gesamte Leiter auch von unten steuern. Dabei haben seine Steuerbefehle immer Vorrang vor denen der Korbbesatzung. … denn Sicherheit geht immer vor.

Die Beiden gehören zusammen

Wo die Drehleiter ist, da fährt auch jeweils das TLF mit. Zum Einen benötigen wir das Fahrzeug zur Ausrüstung bzw. zum Anlegen der Atemschutzausrüstung; zum Anderen übernimmt das TLF die Wasserversorgung für die Drehleiter. Auch weitere Ausrüstungsgegenstände für die Drehleiter werden auf dem TLF mitgeführt.

Anlegen Atemschutz

Im Einsatz rüsten wir uns während der Anfahrt zum Einsatzort bereits mit unserer Atemschutzausrüstung aus. Hierzu nutzen wir unser TLF. Aber auch die Drehleiter bietet für zwei Einsatzkräfte eine Ausrüstmöglichkeit für den Atemschutz.

Schlauchführung

Die Schlauchleitung wird über den Leiterpark zum Korb geführt. Daher ist es bei Drehbewegungen des Leiterparks wichtig, dass vom Bodenpersonal auch die Schlauchleitung nachgeführt wird.

Brandbekämpfung

Nicht jeder Brandherd ist einfach zu erreichen, oder oft macht es Sinn den Brand von mehreren Seiten zu bekämpfen. In diesen Fällen setzen wir dann die Drehleiter ein. Die Person im Korb ist dann natürlich immer mit dem Atemschutz ausgerüstet.

Krankentransport

Gerade in älteren oder verwinkelten Gebäuden kann der Patient nicht auf der Trage zum Rettungswagen transportiert werden. Es ist häufig schlichtweg zu eng. Mit Hilfe einer am Korb montierbaren Halterung für die Trage können wir den Patienten schnell und schonend auf der Krankentrage aus seinem Zimmer / seiner Wohnung zum Rettungswagen befördern.

Licht

Nicht jeder Einsatzort bietet uns ausreichend Licht – um vernünftig arbeiten und helfen zu können. Aus diesem Grund haben wir die Möglichkeit am Korb Lichtstrahler anzubringen. Zwei mal 1.000 Watt helfen dabei sehr die Einsatzstelle vernünftig auszuleuchten.

Absturzsicherung

Mit dem Gerätesatz Absturzsicherung haben wir die Möglichkeit auch in größerer Höhe in vielfältiger Weise zu helfen. Darüber hinaus können wir die Drehleiter auch mit ihrer Kranfunktion nutzen.

Technik – Teil 01

Am Drehkranz des Leiterparks befestigt führen wir auf diesem Wagen ein Überdruckbelüfter, ein Stromaggregat sowie die Vorrrichtiung für die Befestigung der Krankentrage mit.

Technik – Teil 02

Zusätzlich komplettieren zwei 1.000 Watt-starke Flutlichtstrahler, Lichtkegel, Schlauchmaterial, ein Wenderohr, ein Mehrzweck- und ein Hohlkammerstrahlrohr, ein Sprungrettungssystem sowie ein Gerätesatz zur Absturzsicherung das Technikpaket.